Wie funktioniert das Gehirn?

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Die Arbeit des Gehirns wird oft mit der Funktionsweise eines großen Computers vergleichen. Das Gehirn ist ein informationsverarbeitendes System und das ist der Computer auch, aber das war es dann im weitesten Sinne auch schon.

Das Gehirn funktioniert nicht wie ein klassischer Digitalcomputer, in dem alle Verarbeitungsschritte nacheinander ablaufen. Im Gehirn laufen stets sehr viele Prozesse parallel und diese sind weit über das ganze Gehirn und seine Areale verteilt. 

Es verarbeitet Sinneseindrücke und Informationen des Körpers und schickt zeitgleich Botschaften in alle Bereiche des Körpers zurück.

Das wichtigste ist: Ein Gehirn für sich funktioniert gar nicht. Es ist ein Organ des Körpers, mit dem es eng und vielfältig vernetzt ist.

Das Gehirn ist immer aktiv und befasst sich zum größten Teil mit selbstgenerierter Aktivität und nicht etwa nur mit Signalen, die über unsere Sinnesorgane an es herangetragen werden. Der Computer hingegen verknüpft Input mit Output, und wenn kein Input kommt, tut er gar nichts.

Doch das Gehirn kann weit mehr als eine Maschine: Das Gehirn ist das Organ mit dem der Mensch denkt und fühlt, hier liegen die Wurzeln seiner Intelligenz.

Das Gehirn besteht aus verschiedenen Abschnitten, die unterschiedliche Aufgaben haben. Es lassen sich vereinfacht vier Hauptbereiche unterscheiden:

Großhirn

Zwischenhirn mit Thalamus, Hypothalamus und Hypophyse

Kleinhirn

Stammhirn mit Mittelhirn, Brücke und verlängertem Mark (Nachhirn)

Unser Denkorgan ist ungefähr so groß wie zwei geballte Fäuste und wiegt etwa 1,5 Kilogramm. Von außen ähnelt das Gehirn durch Windungen und enge Spalten einer überdimensionalen Walnuss. Das Hirngewebe enthält etwa 100 Milliarden Nervenzellen und etwa eine Billion Stützzellen, die das Gewebe stabilisieren. Die Länge aller Nervenbahnen des Gehirns eines erwachsenen Menschen beträgt etwa 5,8 Millionen Kilometer, das entspricht dem 145-fachen Erdumfang.